Wer nach Großbritannien reist, möchte sich sicher und gut vorbereitet fühlen. Besonders deutsche Familien und Paare stehen vor der Herausforderung, sich in einem fremden Land zurechtzufinden. Die Reisesicherheit UK umfasst dabei weit mehr als nur Notrufnummern zu kennen. Dieser umfassende Leitfaden zeigt Ihnen Schritt für Schritt, wie Sie sich optimal auf Ihren UK-Aufenthalt vorbereiten.
Tatsächlich unterscheiden sich britische Sicherheitsstandards und Notfallsysteme erheblich von deutschen Gewohnheiten. Zusätzlich haben sich durch den Brexit einige rechtliche Rahmenbedingungen geändert. Daher ist eine gründliche Vorbereitung unerlässlich für einen sorgenfreien Urlaub.
Reisesicherheit UK: Die wichtigsten Notrufnummern
Im Notfall zählt jede Sekunde. Deshalb sollten Sie die britischen Notrufnummern bereits vor Ihrer Reise kennen. Anders als in Deutschland gibt es im Vereinigten Königreich zwei hauptsächliche Notrufnummern, die Sie sich merken müssen.
Zunächst ist die 999 die traditionelle britische Notrufnummer für alle Notfälle. Außerdem funktioniert auch die europäische Notrufnummer 112 in ganz Großbritannien. Beide Nummern sind kostenlos und rund um die Uhr erreichbar.
- 999 oder 112: Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst
- 111: Medizinische Hilfe (nicht lebensbedrohlich)
- 101: Polizei (nicht dringende Fälle)
- 0800 88 77 66: Britisches Rotes Kreuz
- +44 20 7008 5000: Auswärtiges Amt UK (für deutsche Staatsbürger)
Der britische Polizei-Notruf 999 und 112
Wenn Sie die 999 oder 112 wählen, werden Sie automatisch mit einer Notrufzentrale verbunden. Anschließend fragt der Operator, welchen Dienst Sie benötigen: „Police“, „Fire“ oder „Ambulance“. Sprechen Sie ruhig und deutlich, auch wenn Ihr Englisch nicht perfekt ist.
Wichtig ist, dass Sie Ihren genauen Standort nennen können. Daher empfiehlt es sich, immer die Postleitzahl Ihrer Unterkunft griffbereit zu haben. Falls Sie sich verlaufen haben, beschreiben Sie markante Gebäude oder Straßennamen in Ihrer Nähe.
Die britische Polizei ist bekannt für ihre Hilfsbereitschaft gegenüber Touristen. Trotzdem sollten Sie wissen, dass die meisten Polizisten keine Waffen tragen. Speziell ausgebildete Einheiten werden nur in besonderen Situationen eingesetzt.
Sicherheitsmaßnahmen in britischen Großstädten
Britische Städte gelten generell als sicher für Touristen. Dennoch gibt es einige Vorsichtsmaßnahmen, die Ihre Reisesicherheit UK erheblich verbessern. Besonders in touristischen Hotspots sollten Sie wachsam bleiben.
Taschendiebstähle kommen vor allem in überfüllten U-Bahnen und an beliebten Sehenswürdigkeiten vor. Bewahren Sie deshalb Wertsachen immer nah am Körper auf. Rucksäcke sollten Sie in Menschenmengen nach vorne tragen.
London, Manchester und Edinburgh im Fokus
London als Weltmetropole hat ein ausgeklügeltes Sicherheitssystem. Überall finden Sie CCTV-Kameras und regelmäßige Polizeipatrouillen. Vermeiden Sie nachts einsame Parks wie Hampstead Heath oder schlecht beleuchtete Seitenstraßen in East London.
Manchester hat sich nach dem Anschlag 2017 stark auf verbesserte Sicherheitsmaßnahmen konzentriert. Folglich sind öffentliche Plätze gut überwacht. Die Nordviertel können nachts jedoch unsicher sein.
Edinburgh gilt als eine der sichersten Städte Großbritanniens. Allerdings sollten Sie während des Festival-Sommers besonders auf Ihre Wertsachen achten. Die Royal Mile ist dann extrem überfüllt.
- London-Tipp: Nutzen Sie lizenzierte Black Cabs oder vorab gebuchte Uber-Fahrten
- Manchester-Tipp: Meiden Sie das Viertel Moss Side nach Einbruch der Dunkelheit
- Edinburgh-Tipp: Buchen Sie Unterkünfte in New Town für mehr Sicherheit
Versicherungsschutz für UK-Reisen nach dem Brexit
Seit dem Brexit gelten neue Regeln für den Versicherungsschutz in Großbritannien. Die europäische Krankenversicherungskarte (EHIC) bietet nur noch eingeschränkten Schutz. Deshalb ist eine private Auslandskrankenversicherung unverzichtbar geworden.
Eine gute Reiseversicherung sollte mindestens folgende Leistungen abdecken: Krankenrücktransport, Behandlungskosten ohne Obergrenze und Haftpflichtschutz. Prüfen Sie außerdem, ob Gepäckverlust und Reiseabbruch eingeschlossen sind.
Viele deutsche Versicherer bieten spezielle UK-Pakete an. Vergleichen Sie jedoch genau die Leistungen, da sich die Preise stark unterscheiden. Achten Sie besonders auf die Selbstbeteiligung und Ausschlussklauseln.
Wichtig: Bewahren Sie alle Belege für medizinische Behandlungen auf. Britische Krankenhäuser verlangen oft Vorkasse von ausländischen Patienten. Diese Kosten können Sie später bei Ihrer Versicherung einreichen.
Rechtliche Besonderheiten für deutsche Touristen
Das britische Rechtssystem unterscheidet sich fundamental vom deutschen. Beispielsweise gibt es strengere Regeln für Alkoholkonsum in der Öffentlichkeit. In vielen Städten sind bestimmte Zonen als „alcohol-free“ ausgewiesen.
Fotografieren ist grundsätzlich erlaubt, aber vermeiden Sie Aufnahmen von Kindern ohne Erlaubnis der Eltern. Auch militärische Einrichtungen und manche Regierungsgebäude dürfen nicht fotografiert werden. Bei Verstößen drohen empfindliche Strafen.
Die offizielle Regierungswebsite bietet detaillierte Informationen zu aktuellen Gesetzen. Besonders wichtig: Das Mitführen von Pfefferspray ist in Großbritannien illegal und wird als Waffenbesitz geahndet.
- Personalausweis oder Reisepass immer mitführen
- Keine Selbstverteidigungswaffen einführen
- Rauchverbot in allen öffentlichen Gebäuden beachten
- Jaywalking (bei Rot über die Ampel) ist erlaubt, aber gefährlich
- Linksverkehr beachten – schauen Sie zuerst nach rechts!
Praktische Sicherheits-Apps für Ihren UK-Aufenthalt
Moderne Technologie kann Ihre Reisesicherheit UK erheblich verbessern. Verschiedene Apps helfen Ihnen, im Notfall schnell Hilfe zu bekommen. Die meisten funktionieren auch offline, was bei hohen Roaming-Gebühren wichtig ist.
Die App „what3words“ ist in Großbritannien weit verbreitet. Sie teilt die Welt in 3×3 Meter große Quadrate und gibt jedem eine einzigartige Drei-Wort-Adresse. Rettungsdienste nutzen dies zur präzisen Standortbestimmung.
Citymapper ist unverzichtbar für die Navigation in britischen Großstädten. Die App zeigt Echtzeitinformationen zu öffentlichen Verkehrsmitteln und warnt vor Störungen. Zusätzlich markiert sie sichere Fußwege.
- British Red Cross First Aid: Erste-Hilfe-Anleitungen auf Englisch
- Met Police: Direkte Verbindung zur Londoner Polizei
- NHS App: Zugang zu medizinischen Diensten
- TripWhistle Global SOS: Weltweite Notruffunktion
- bSafe: Persönlicher Sicherheitsalarm mit GPS-Tracking
Häufige Fragen zur Reisesicherheit UK
Wie sicher ist die Londoner U-Bahn nachts?
Die London Underground ist generell sicher, aber nach 23 Uhr sollten Sie wachsam bleiben. Setzen Sie sich in gut besetzte Waggons und vermeiden Sie leere Abteile. Die Night Tube fährt nur an Wochenenden auf ausgewählten Linien.
Brauche ich eine spezielle Versicherung für Mietwagen?
Ja, eine Vollkaskoversicherung ohne Selbstbeteiligung ist empfehlenswert. Beachten Sie, dass britische Mietwagen oft nicht automatisch für Fahrten nach Kontinentaleuropa versichert sind. Klären Sie dies vorab mit dem Vermieter.
Was mache ich bei Passverlust?
Kontaktieren Sie sofort die deutsche Botschaft in London oder das nächste Konsulat. Dort erhalten Sie einen vorläufigen Reisepass. Eine Kopie Ihres Passes beschleunigt den Prozess erheblich.
Sind britische Krankenhäuser für Touristen kostenlos?
Nein, seit dem Brexit müssen EU-Bürger für nicht-notfallmäßige Behandlungen zahlen. Notfallbehandlungen sind weiterhin kostenlos, aber die Definition von „Notfall“ ist eng gefasst. Eine Auslandskrankenversicherung ist daher unerlässlich.
Fazit: Gut vorbereitet ist halb gewonnen
Die Reisesicherheit UK erfordert eine gründliche Vorbereitung, ist aber kein Grund zur Sorge. Mit den richtigen Informationen und Vorsichtsmaßnahmen steht Ihrem entspannten Großbritannien-Urlaub nichts im Wege. Merken Sie sich die wichtigsten Notrufnummern und laden Sie hilfreiche Apps herunter.
Denken Sie daran: Die meisten Reisen verlaufen völlig problemlos. Trotzdem gibt Ihnen eine gute Vorbereitung die nötige Sicherheit, um Ihren Aufenthalt in vollen Zügen zu genießen. Informieren Sie sich vor der Abreise über aktuelle Entwicklungen auf der offiziellen Tourismuswebsite.
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